Glasfaserkabel und LWL Kabel besitzen viele positive Eigenschaften

Glasfaserkabel nutzen zwei der hauptsächlichen Eigenschaften von Glas, um Licht beziehungsweise auf optischer Basis auch Daten in aus Glasfasern bestehenden Kabeln zu übertragen. Bei diesen Eigenschaften handelt es sich zum einen um die nahezu ungehinderte Ausbreitung des Lichts in aus einer Glasschmelze gezogenen Fasern und zum anderen um einen radial von innen nach außen abnehmenden Brechungsindex in der Glasfaser.
Wird heute vom Glasfaserkabel oder vom LWL-Kabel gesprochen, ist damit meist dessen Einsatz zur optischen Übertragung von Daten in Glasfasernetzen verbunden. Nicht unbedeutend ist jedoch daneben der Einsatz von einzelnen oder gebündelten Glasfasern zum Transport von Laserstrahlen, in Mikroskopen und Endoskopen, bei der Beleuchtungsinstallation sowie bei der stromlosen Übertragung von Signalen.

Die der Datenübertragung dienenden Lichtwellenleiterkabel (LWL Kabel) bestehen in der Regel aus gebündelten und zusätzlich mechanisch verstärkten konfektionierten Kabeln, in denen das Licht in Fasern aus Quarzglas oder aus speziellem Kunststoff weitergeleitet wird. Obwohl LWL-Kabel erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und dabei vorrangig zur Übertragung von Telefonsignalen zum Einsatz kamen, hat sich ihre Qualität und damit gleichzeitig ihre Einsatzmöglichkeit derart schnell verbessert und erweitert, sodass Lichtwellenleiter heute weltweit im Einsatz sind und als die Basis der globalen Informationsübertragung gelten.

Als Netzwerkkabel, die mit Glasfasern oder optischen Polymerfasern ausgerüstet sind, werden als Glasfaserleitung vorrangig zur Überbrückung großer Entfernungen eingesetzt. Somit finden sie in kleinen Netzwerken von Büros oder im privaten Gebrauch bislang nur wenig Verwendung. Für dieses Einsatzgebiet stehen die meist vorkonfektionierten Patchkabel zur Verfügung. Bei ihnen handelt es sich um Kabel geringerer Längen beziehungsweise um solche, die nicht fest verlegt sind. Auch als Rangier- oder Anschlusskabel bezeichnet, stehen sie dafür sowohl als LWL-Patchkabel als auch in der Kupfer-Ausführung zur Verfügung. Anders sieht es im Bereich der Gebäudeverkabelung aus, wo LWL-Kabel als schnelle Datenleitungen installiert werden. Um das aufwändige Vor-Ort konfektionieren oder Spleißen der Glasfaserleitungen einzusparen, können LWL Kabel vorkonfektioniert bei spezialisierten Anbietern kostengünstig erworben werden.

Vor- und Nachteile der Glasfaserkabel
Neben ihrer bereits erwähnten vorzugsweisen Verwendung zur Überbrückung weiter Übertragungswege (Reichweiten), bietet der Einsatz von Glasfaserkabel mit den erreichbaren hohen Übertragungsraten (Bandbreiten), die bis in den Terabit-Bereich reichen können, einen weiteren Vorteil. Außerdem sind LWL-Kabel im Unterschied zu Kupferkabeln wesentlich leichter und kommen auf langen Strecken ohne wartungsintensive Zwischenverstärker aus. Bei ihrer Verlegung wird keine Erdung benötigt und sie sind unempfindlich gegenüber Signaleinstreuungen und elektromagnetische Störfelder. Ein weitere Vorteil ist, dass ein einzelnes LWL-Kabel aus sehr vielen Fasern bestehen kann und somit mit einem einzigen Kabel entsprechend der Faseranzahl viele unabhängige Leitungen installiert werden können. Verglichen mit Kupferkabeln ist die ein enormer Vorteil, sowohl in Bezug auf den Platzbedarf wie auch auf die Kosten.
Die Nachteile der Glasfaserkabel liegen in einem erhöhten Aufwand für Verlegung, Installation und Konfektionierung. Daneben reagieren sie sensibler gegen mechanische Belastungen.

Was ihren Einsatz in der Netzwerktechnik betrifft, so zeichnen sich die dabei verwendeten LWL-Netzwerkkabel durch ihre Flexibilität und gleichzeitige Robustheit, eine hohe Abhörsicherheit und eine große Unempfindlichkeit gegenüber äußeren Störeinflüssen aus.
Als Netzwerkkabel finden zunehmend Kabel Verwendung, die aus Glasfasern und Kunststofffasern gefertigt sind. Sie besitzen infolge ihrer kostengünstigen Herstellung und der möglichen Überbrückung größerer Distanzen ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Optische Netzwerkkabel sind mit dem Nachteil behaftet, dass sie zur handelsüblichen Netzwerkhardware nicht kompatibel sind. Sie müssen über sogenannte Switches oder über LWL-Medienkonverter mit deren Kupferkabeln verbunden werden. Schließlich bieten sie auch keine Möglichkeit, die Stromversorgung netzwerkfähiger Geräte über das Verfahren Power over Ethernet zu realisieren.

 

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