Neue Bundesländer: Nachholbedarf bei Pflegevorsorge

In den neuen Bundesländern ist das Interesse an einer Altersvorsorge offenbar deutlich geringer als in allen anderen Regionen Deutschlands. Zeitgleich gibt es im Osten viele Haushalte mit nur einem Kind. Jetzt zeigt eine neue Untersuchung der Comdirect-Bank, dass diese Kombination vor dem Hintergrund des Pflegefallrisikos für Kinder zu einer immensen finanziellen Belastung werden könnte. In den neuen Bundesländern ist das Risiko nämlich besonders hoch, die Eltern im Pflegefall finanziell unterstützen zu müssen. Bisher hatte es keine Studie gegeben, die dieses regionale Gefälle in Deutschland so deutlich aufzeigt. Wie genau das mit der Haftung für Angehörige bei der Pflegeversicherung funktioniert, erfährt man auf http://www.vergleich-pflegeversicherungen.de/pflegeversicherung-haftung-fuer-angehoerige/

 

Fehlende Vorsorge und wenige Kinder als Risiko

Die Kombination aus mangelnder Vorsorge und einer geringen Kinderanzahl dürfte sich in der Zukunft zu einer tickenden Zeitbombe für viele Familien im Osten Deutschlands entwickeln. Der Bundesgerichtshof sieht eine Zahlungspflicht der Kinder als gegeben an, wenn Unterhalt für pflegebedürftige Eltern zu zahlen ist, weil diese nicht selbst für die Kosten des Pflegefalls aufkommen können. Bis zum Jahr 2030 soll die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland auf rund 3,3 Millionen steigen, das Risiko steigt also für alle Beteiligten stark. Gerade in den neuen Bundesländern gibt es viele deutsche Kreise und kreisfreie Städte, in denen die Menschen eher ein geringes Interesse an einer Altersvorsorge haben. Gleichzeitig liegt die Zahl der Kinder dort im Schnitt nur bei 0,22, während es im Bundesdurchschnitt immer noch 0,33 Kinder pro Haushalt gibt. An erster Stelle steht in dieser Kombination die Stadt Cottbus, doch auch in Rostock und in Schwerin könnte auf Einzelkinder ein Problem zukommen, wenn ihre Eltern zum Pflegefall werden. Erhoben wurde die Analyse gerade von der Comdirect-Direktbank. Sie hat im jetzt veröffentlichten Deutschland-Atlas Anlageverhalten aufgedeckt, wie hoch das Risiko der Altersarmut im Osten Deutschland ist. Gerade für Einzelkinder könnte sich eine enorme finanzielle Belastung ergeben, wenn die Eltern zum Pflegefall werden und nicht selbst über genügend Rücklagen verfügen.

 

Private Vorsorge häufig kaum bezahlbar

Natürlich weisen die Analysten der Comdirect darauf hin, dass nur private Vorsorge für das Alter und für den Pflegefall hilft, die Situation für alle Beteiligten zu entschärfen. Doch gerade hier liegt das Problem. Häufig ist es keine Frage des Interesses, wenn keine private Altersvorsorge oder eine Absicherung für den Pflegefall abgeschlossen wird. Nicht selten ist es eher eine Frage des Budgets, denn gerade ältere Menschen können es sich nicht leisten, eine zusätzliche Vorsorge abzuschließen. Was bleibt, ist die Aufforderung an die heute junge Generation, rechtzeitig Vorsorge für das Alter und für den Pflegefall zu treffen, damit ihre Kinder so wenig wie möglich zur Kasse gebeten werden. Für die Älteren, deren Kinder heute mit einer eigenen Familie mitten im Leben stehen und bei denen der Pflegefall der Eltern bald eintreten könnte, dürfte diese Aufforderung zur Vorsorge allerdings zu spät kommen.

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