Skandinavische Krimis – ein Überblick

Auch wenn der Lebensstandard und das Bildungssystem in Skandinavien zu den besten der Welt zählt und auch die Einwohner laut verschiedenster Studien im Allgemeinen zufrieden zu sein scheinen – irgendwas muss doch tief unter der Oberfläche versteckt brodeln. Sind es die langen Winter und kurzen Sommer? Die kalten Temperaturen? Oder gar die teuren Alkoholpreise? Das Böse scheint in Skandinavien jedenfalls nie weit entfernt zu sein.

Oder wie ist es sonst zu erklären, dass skandinavische Krimis von Jo Nesbo, Hakan Nesser, Jussi Adler-Olsen und  wie sie alle heißen, mittlerweile gar nicht mehr zu zählen sind und  sowohl die heimischen Bücherregale als auch die Bestseller-Listen dominieren.

Das erstaunliche daran ist: viele der Bücher sind wirklich erstaunlich gut! Ihr Niveau hebt sich jedenfalls spürbar und (für den etwas anspruchsvolleren Leser) wohltuend von der Vielzahl belangloser Kriminalliteratur ab, die den heimischen Markt nahezu überschwemmt. Seien es die teilweise unsäglichen Regional-Krimis aus dem Harz, der Schwäbischen Alp oder Gelsenkirchen-Bismarck bis hin zu den den immer gleichen 08/15-Serienmörder-Schlächtereien aus den Vereinigten Staaten.

 Was die skandinavischen Thriller und Krimibücher dagegen auszeichnet, ist eine oftmals sehr tiefgehende Charakterzeichnung nicht nur der Hauptdarsteller, sondern auch einzelner Nebenfiguren. So haben es Figuren wie der grantige Carl Morck aus dem Sonderdezernat Q von Jussi Adler-Olsen nicht nur wegen ihrer Ermittlungskompetenz, sondern vor allem wegen ihrer spürbaren (meist allzu menschlichen) Schwächen zum Kultstatus bei den deutschen Lesern und mittlerweile zum Teil auch den TV-Zuschauern gebracht.

Hier mal eine kleine Übersicht der bekanntesten und beliebtesten Autoren aus dem hohen Norden:

Aus Schweden: Mankell, Nesser, Edwardsson

Aus Norwegen: Fossum, Holt, Lindell, Staalesen

Aus Dänemark: Turell, Davidsen

Aus Finnland: Lehtolainen

Aus Island: Indriadson

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